Invasion der Feuerkugeln by Marianne Sydow

Invasion der Feuerkugeln by Marianne Sydow

Autor:Marianne Sydow [Sydow, Marianne ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmischen Burgen, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1979-04-24T01:00:00+00:00


6.

Von der eigentlichen Entführung hatte Dalanja nicht viel mitbekommen. Als sie ihren Vater verließ und zu dem fremden Raumschiff lief, da hatte sie wie in Trance gehandelt. Sie war sich ihrer Umwelt kaum bewußt. In ihrem Gehirn herrschte eine seltsame Leere, aber sie fühlte sich frei und leicht, keineswegs so, als stünde sie unter irgendeinem verderblichen Einfluß.

Arglos lief sie den Fremden entgegen und ließ sich von einem der seltsamen Männer auf dem Arm nehmen.

„Darf ich mit euch fliegen?" fragte sie laut und fröhlich, als bitte sie einen guten Bekannten, sie auf einen Ausflug mitzunehmen.

Die Männer antworteten nicht. Sie sprachen überhaupt kein Wort, auch nicht untereinander. Dalanja wunderte sich darüber jedoch nicht. Sie fand einfach alles so selbstverständlich, als erlebte sie es jeden Tag, daß fremde Raumschiffe in den Sojabohnen landeten und Männer mit leblosen Gesichtern sie wegholten. Der Fremde trug Dalanja ins Schiff. Sie fühlte sich wohl bei ihm. Er war so groß und stark und trug sie so sicher - sie lehnte zutraulich den Kopf an die Schulter des Fremden. Plötzlich fühlte sie sich sehr müde. Sie schlief ein und erwachte nur einmal für ein paar Sekunden. Der Fremde hielt sie hoch in die Luft, und sie glaubte, daß dies ein Spiel sei-sie lachte und zappelte ein bißchen. Als sie wieder auf den starken Armen ruhte, schlief sie sofort wieder ein.

Sie wußte nicht, wieviel Zeit seitdem vergangen war, als sie erneut erwachte. Und diesmal war alles anders.

Dalanja sah sich verwundert um. Sie lag in einem seltsamen Sessel in einem noch seltsameren Raum. Es war sehr hell. Von den Wänden strahlte grellblaues Licht. Dalanja blinzelte, denn ihre Augen tränten. Gegen das Licht sah sie die Silhouetten von fünf hochgewachsenen, muskulösen Männern, die sich langsam hin und her bewegten und mit den flachen Händen die Wände berührten.

Dalanja war einmal in einem Haus gewesen, in dem allerlei Meeresgetier ausgestellt war. In einem Becken hauste ein Krake, der ständig mit seinen Fangarmen über die Wände tastete, als suche er nach einem Ausgang aus seinem gläsernen Gefängnis. An diesen Kraken fühlte sich Dalanja erinnert, als sie die Fremden beobachtete. Sie wußte allerdings recht gut, daß diese Männer nicht nach Türen suchten. Offenbar hatte das, was sie taten, etwas mit der Steuerung dieses Raumschiffes zu tun.

Raumschiff - das war eine Art Stichwort. Dalanja sah sich ihre Umgebung genauer an. Ihre Augen gewöhnten sich allmählich an das grelle Licht. Dennoch fand sie, daß die Wände überall gleich aussahen. Es gab nichts, was an Kontrollpulte erinnerte, keine Bildschirme, keine Meßgeräte - nicht einmal Kontursessel. Das Ding, in dem Dalanja saß, schien der einzige Einrichtungsgegenstand in diesem Raum zu sein. Dalanja war sich nicht einmal sicher, daß es noch andere Räume gab. Vielleicht bestand das ganze Raumschiff nur aus dieser leuchtenden Zelle.

Und sie war allein hier drin, allein mit fünf Fremden, die schweigend an den Wänden entlangtasteten.

Dalanja bekam Angst. Die Furcht überfiel sie mit voller Wucht, aus heiterem Himmel, als wäre jener Einfluß, dem sie vorher unterlegen war, mit einem Schlag abgeschaltet worden. Sie krümmte sich in dem



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